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Wie steht’s mit der gesunden Luft?
Foto: iStock.com/Ryan Herron

Luft
Wie steht’s mit der gesunden Luft?

Frische Luft, am besten im Wald oder auf entlegenen Wiesen, ist gesund – das wissen wir. Wie aber steht es um die «frische» Luft zu Hause und am Arbeitsplatz?

Stephan Freiburghaus
Chefredakteur «Leben & Gesundheit»

1 von 10 Todesfällen
Die Luftverschmutzung und die Exposition des Menschen gegenüber schlechter Luftqualität gehören zu den größten Umweltbedrohungen für die öffentliche Gesundheit weltweit, so die Weltgesundheitsorganisation (WHO, 2016). Berichte haben gezeigt, dass auf globaler Ebene einer von zehn Todesfällen auf die Luftverschmutzung zurückzuführen ist. Laut einer Studie im Auftrag der «World Bank» und dem «Institute for Health Metrics Evaluation (IHME)» verursachte die Luftverschmutzung allein im Jahr 2013 weltweit etwa 5,5 Millionen Todesfälle. Auf europäischer Ebene waren es im Jahr 2016 mehr als 500.000 vorzeitige Todesfälle, welche auf die Luftverschmutzung zurückzuführen sind. Davon sind 412.000 auf Feinstaub (PM), 71.000 auf Nitrogen Dioxide (NO2) und 15.000 auf bodennahes Ozon (O3) zurückzuführen, so die Europäische Umweltagentur (2019). Diese Auswirkungen werden sich durch das kontinuierliche Wachstum der Großstädte künftig immer kritischer gestalten, denn etwa 90 Prozent der Weltbevölkerung lebt in städtischen Gebieten, die einer Luftqualität ausgesetzt sind, die über den WHO-Richtlinien liegt und sich in der Regel auf die Feinstaubbelastung bezieht.

Indoor-Luftverschmutzung
Traditionell wurde der Luftverschmutzung in Innenräumen deutlich weniger Aufmerksamkeit geschenkt als der Luftverschmutzung im Freien, insbesondere in stark industrialisierten oder verkehrsreichen Gebieten. Doch die Bedrohungen, die von einer langfristigen Exposition gegenüber Luftverschmutzung in Innenräumen ausgehen, sind laut Europäischer Umweltagentur in den letzten Jahren immer deutlicher geworden, da die Gebäude zunehmend gegen die Außenwelt abgedichtet werden (Sick-Building-Syndrom), um Energiekosten für Heizung und Kühlung zu sparen. Studien über die Exposition des Menschen gegenüber Luftverschmutzung in Innenräumen haben gezeigt, dass Innenräume mindestens doppelt so stark verschmutzt sein können wie Außenbereiche (Europäische Kommission, 2003). Tatsächlich könnte die Luft in einer städtischen Straße mit durchschnittlichem Verkehr sauberer sein als die Luft in einem Wohnzimmer, stellen Fachleute fest. Laut eines Berichtes des «Royal College of Physicians» 2016 leistet die Luftverschmutzung in Haushalten einen wesentlichen Beitrag zu den weltweiten Zahlen für Morbidität und Mortalität, mit nicht geringen Auswirkungen auf die Atemwege und das Herz-Kreislauf-System.Viele Gebäude verlassen sich vollständig auf mechanische Belüftung. Schätzungsweise drei Milliarden Menschen weltweit sind täglich einer schlechten Innenraumluftqualität ausgesetzt. Zu den Hauptursachen schlechter Innenraumluft zählen unter anderem die Verwendung fester Brennstoffe, wobei Schadstoffe, die beispielsweise durch Verbrennungsprozesse entstehen, freigesetzt werden. Zu den Innenraumluftschadstoffen zählen Feinstaub, biologische Schadstoffe und über 400 verschiedene chemische, organische und anorganische Verbindungen, deren Konzentrationen von mehreren Faktoren abhängen.

 

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