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Hallo Krise, goodbye Integrität?!
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Integrität
Hallo Krise, goodbye Integrität?!

Wie weiter, wenn unerwartet der Himmel über uns zusammen­bricht? Werfen wir alle unsere guten Prinzipien über Bord oder finden wir Auswege, die uns stärker werden lassen?

Judith Leitner
B.Sc. Psychologie

Sascha ist 39 Jahre alt. Seine Freunde würden sagen, er steht mit beiden Beinen im Leben. Er hat einen gut bezahlten Job in einem Unternehmen, in dem er vor 15 Jahren als Werkstudent angefangen hat. Er hat eine Partnerin an seiner Seite, auf die er sich verlassen kann, einige wirklich gute Freunde und auch in der freiwilligen Feuerwehr ist er aktives Mitglied. Integer zu leben ist für ihn ein Grundprinzip. Er ist ehrlich und vertrauenswürdig. Zu seiner Integrität gehört für ihn auch absolute Zuverlässigkeit: zu tun, was man sagt. Sein Leben verläuft in geregelten Bahnen und er könnte wirklich zufrieden sein. Ja richtig, er könnte. Irgendwie hat er das in den letzten Monaten immer öfter: Er fühlt sich nicht wirklich glücklich. Sein Leben kommt ihm so eintönig vor, so berechenbar. Es naht sein 40. Geburtstag, aber zum Feiern ist ihm nicht ­zumute – immerhin ist ja die Hälfte seines Lebens dann schon «abgelaufen», so kommt es ihm vor. Was jetzt? Soll das alles gewesen sein? Sascha hat sich wirklich bemüht, sich auf die positiven Dinge in seinem Leben zu konzentrieren, aber es mag ihm nicht so richtig gelingen. Er würde am liebsten aus seinem Alltag «ausbrechen» und ein Sabbatical einlegen, irgendwo, ab in ein fernes Land und etwas ganz Neues erleben …

Szenenwechsel
Tabea ist 62 Jahre alt. Sie ist nach einem erfüllten Berufsleben in Pension und genießt die neu gewonnene Freiheit. Endlich kann sie mit ihrem Mann zusammen viel unternehmen. Die beiden sind seit 33 Jahren glücklich verheiratet. Es war Liebe, die sich aus Freundschaft entwickelt hat, und diese enge Verbundenheit hat sie durch viele Höhen und einige wenige Tiefen getragen. Ihre drei Kinder sind «anständige Erwachsene» geworden, wie sie ihren Freunden immer mit Stolz berichtet. Die älteste Tochter ist sogar bereits selbst Mutter geworden, und so kann Tabea schon die Oma-Freuden erleben. Tabeas großer Wunsch ist es, dass sie in ihrer Rolle als Großmutter ihren Enkeln viel Positives für deren Leben mitgeben kann. Vor einer Woche war Tabea bei einer Routineuntersuchung beim Arzt und dort ist bei der Leber ein «Schatten» aufgefallen. Sie müsse zu weiteren Untersuchungen. Seitdem schläft sie unruhig und ist verunsichert, was die Zukunft bringt. Leider bestätigt sich die schlechte Vorahnung – sie bekommt die Diagnose Krebs. Ihr Atem stockt, ihre Welt steht still.

 

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