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„Sport ist Mord“ ... wirklich?
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Bewegung
„Sport ist Mord“ ... wirklich?

Dr. phil. Martin Matyk
Personal Trainer, Vize-Europameister, World-Cup-Gewinner

Regelmäßig überlasten und verletzen sich Sportanfänger bei ihren ersten Trainingseinheiten. Aber auch bei Extrem- oder Profisportlern gibt es immer wieder körperliche Schäden – teilweise mit Spätfolgen, und manche bezahlen sogar mit ihrem Leben.


Das neue Jahr hatte begonnen, und ein gesünderer Lebensstil stand auf seinem Plan. Vorbei war nun die Zeit des Schlemmens. Abnehmen und mit mehr Energie in den Tag starten waren seine Ziele. Gleich am ersten Tag des Jahres machte er sich motiviert an die Arbeit. Erstmal die alten Sportschuhe aus dem Schrank holen und dann hinaus in den Wald zum Joggen an der frischen Luft. Schon nach den ersten Metern war ihm klar, dass er seinen Körper schon länger nicht gefordert hatte. Das motivierte ihn jedoch, alles zu geben und die geplante Laufrunde zu absolvieren. Schweißüberströmt mit schmerzenden Knien und völlig verausgabt kam er endlich wieder zu Hause an. Am nächsten Morgen kam die böse Überraschung. Jeder noch so kleine Muskel schien zu brennen. Schmerzfreie Bewegung war so gut wie unmöglich, und ein Gedanke formte sich in ihm: «Sport ist Mord – daran besteht kein Zweifel!» Damit hatte er ja nicht ganz Unrecht.
In den letzten 20 Jahren sind in der Schweiz mehr Menschen beim Bergwandern oder Bergsteigen verunglückt als beim Fallschirmspringen. Im Gegensatz zu gefährlichen Sportarten wie Fußball oder Boxen lassen Extremsportarten wie Basejumping oder Freeclimbing keine Fehler zu und enden oft tödlich.

Welche Motivation steckt in Extremsportlern?
Die Frage, die viele Extremsportler antreibt, ist: Wie weit kann ich gehen? Es ist nicht der Adrenalinkick oder das Risiko, sondern meist die Suche nach etwas Außergewöhnlichem. Wie weit kann eine gefährliche Sache ausgereizt werden, bis sie lebensgefährlich wird? Es geht darum, seine persönlichen Grenzen immer weiter zu verschieben und etwas Einzigartiges zu leisten. Manche Sportler kämpfen mit selbstgesteckten Zielen gegen eigene Ängste, andere werden vom Erfolg abhängig.
Der Extremsportler Felix Baumgartner, der durch seinen erfolgreichen Stratosphären-Sprung aus 39 km Höhe Aufmerksamkeit erregte, sprach in einem Interview von einer Sucht nach Erfolg. Für ihn sei es wie eine Droge, sich über selbstgesetzte höhere Standards zur nächsten Stufe weiterzuentwickeln. Gleichzeitig sei er nie zufrieden gewesen, etwas erreicht zu haben, obwohl er sich jedes Mal mehr angestrengt habe, besser gewesen sei und die nächste Stufe erreicht habe. Es schien ihm wie eine endlose Suche.
Gefährliche Sportarten enden, wenn Fehler geschehen, in der Regel nicht sofort tödlich. Dennoch starben in Deutschland seit 1992 die meisten Vereinssportler beim Fußball, gefolgt von Tennis und Radfahren. Freizeitsportler trifft es am meisten im Wasser oder auf dem Berg. Männer sind häufiger betroffen als Frauen und Freizeitsportler mehr als Wettkämpfer. Die meisten Unfälle sind in Sportarten zu finden, die als Massensport gelten und die höchsten Teilnehmerzahlen aufweisen.
Da die meisten Todesfälle vor allem mit dem Herzen zu tun haben, sollte dieses Thema näher betrachtet werden.

 

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